Wie Eingangs erwähnt findet sich im Süden von Frankreich, genauer gesagt im Département Var, der sogenannte Holotypus, also das erstbeschriebene Individuum einer Art, von Testudo hermanni hermanni. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass auch der Haplotyp dieser Art bei den Tieren aus Südfrankreich mit H1 beginnt und insgesamt 7 verschiedene Typen umfasst. Die gesamte Arbeit, welche in englisch verfasst ist, finden Sie hier. Auf den gesamten Umfang dieser Arbeit, sowie Mutmaßungen über die Verbreitung der einzelnen Populationen gehe ich auf meiner Website im Übrigen nicht genauer ein. Es handelt sich hier zum größten Teil wie bereits erwähnt um eigene Spekulationen meinerseits, sowie Hypothesen von befreundeten Züchtern aus aller Welt. So ist es ebenso spekulativ, dass die Populationen aus Mallorca bzw. Menorca ursprünglich von der Varoise-Population abstammen und durch den Menschen auf den Inseln angesiedelt wurden. Wenn man allerdings bestimmte Merkmale der Lokalformen vergleicht, so erkennt man diverse Konvergenzen in der Erscheinung bzw. dem Verhalten der Tiere. Dies kann man auch artübergreifend feststellen, dazu aber mehr in den anderen Rubriken.
Erwähnt werden sollte auf jeden Fall, dass die Populationen aus Südfrankreich inzwischen zu den Lokalformen gehören welche am seltensten geworden sind, sowohl im Habitat als auch in privaten Sammlungen. Ebenso verhält es sich mit der wohl seltensten Lokalform von Testudo hermanni hermanni aus Albera, und es scheint kein Zufall zu sein, dass sich deren natürliches Verbreitungsgebiet im "Plaine des Maures" (Maurenmassiv) unweit vom Département Var liegt.
Ähnlich wie bei den Tieren vom Etna werden häufig vermeintliche Nachzuchten von Tieren aus Südfrankreich angeboten. Hier muss man sehr vorsichtig sein, denn reine Varoise-Tiere sind eher selten in privaten Zuchten zu finden. Es lohnt sich stets ein Blick auf die Elterntiere, wenngleich auch hier nicht jedes Tier dem andern ähnelt...