Sardinien
Zwei der Eingangs erwähnten Arten pflege ich selbst, nämlich Testudo hermanni hermanni und Testudo marginata. Die beiden anderen, Testudo graeca nabeulensis bzw. graeca werden zurzeit (noch) nicht von mir gehalten, was sich hoffentlich bald ändert...
Typisch für die Population auf Sardinien ist neben den klassischen Merkmalen der italienischen Inselpopulationen, wie das V-förmige 2. Wirbelschild, ihre teils enorme Größe im Vergleich zu anderen Lokalformen. Nicht selten erreichen die Tiere Gewichte über 1kg, wobei auch hier natürlich die Weibchen größer sind als die Männchen.
Wie auch bei ihren Verwandten auf Korsika ist der Kopf sardischer Tiere oftmals mit vielen gelben Schuppen bedeckt, sowie der gelbe Fleck unterm Auge oft deutlich zu erkennen. Ob es sich bei den Tieren aus Sardinien um Abkömmlinge historischer Ansiedelungen durch sizilianische hermannis handelt ist spekulativ, meiner Meinung nach aber durchaus denkbar, ähneln die typischen Merkmale doch sehr stark derer sardischer Populationen.
Carapaxansicht eines Weibchens. Gut zu erkennen ist das 2. Wirbelschild, welches U-förmig in das erste hineinragt. Dieses Merkmal ist typisch für italienische bzw. französische Inseltiere.
Kopfansicht eines Weibchens. Auffällig sind die hellen Schuppen sowie der auffällige gelbe Fleck unterm Auge.
Die typischen schwarzen Streifen auf der Innenseite der Kehlschilde fehlen bei diesem Weibchen.